Albin-Vega.de - Forum

Liebe Veganer,
vor langer Zeit hat einer der Voreigner das Deck mit Teak belegt. Wunderbar im Sommer: barfuß auf dem Holz...
Leider kommt das Zeug in die Jahre und besonders ein Teil des Vordecks, der sogenannte Fisch (mittlere Holzplanke mit Aussparungen für seitlich anstoßende und endende Leisten - tatsächlich einem filetierten Fisch ähnlich). Nach Regen besonders lange nass, beim Drauftreten quillt Wasser aus den Sika-Fugen, darunter vermutlich Torf.

Um dieses zu ersetzen, habe ich das Brett heute mit Stecheisen und Hebel abgelöst.
Darunter hatte ich das alte Kunststoffdeck erwartet, schön mit Sika-Resten beklebt. Es löste sich aber mit dem Brett eine Art Kunststoffschicht. Irgendeine Vergussmasse, kein Glasfaserzeugs. So als ob vor dem Teak-Verlegen jemand eine Ausgleichsmasse darauf glattgespachtelt hat.
Und darunter: HOLZ !!
nass und grünlich, von der Struktur her Kiefer/Fichte/Tanne.
Darauf habe ich die Arbeit erst mal gestoppt. Als nächsten Arbeitsschritt entferne ich die Vorschiff-Klampe, in der Hoffnung, den Bohrungen die Deckstruktur entnehmen zu können. Notfalls wird eine neue Bohrung durch das Deck Klarheit schaffen.
Aber vorher möchte ich die Fragen in die Runde werfen:
Hat jemand an dieser Stelle schon mal in die Tiefe gearbeitet ?
Hat Albin da ein Sandwich verbaut ?
Und wenn, ist im Original oben drauf kein Gewebe verarbeitet ?
Oder hat, wie ich befürchte, irgendein Bastel-Fidi sich da was zurechtgefrickelt ??
In letzterem Fall wird's sicher ein interessanter Winter.
Danke für guten Rat,
Thomas

Hallo Veganer,
soeben habe ich eine der Fragen beantwortet bekommen: im Vordeck ist tatsächlich eine Holzeinlage, um Stabilität herzustellen (zum Beispiel für die Vorschiffklampe).
Die anderen Fragen bleiben: warum ist drüber kein Laminat, sondern nur eine Art Spachelmasse ?
Thomas

Hallo Thomas,
die Vega hat grundsätzlich ein Sandwich-Deck mit PVC-Schaum als Einlage. Nur an besonders belasteten Stellen hat Albin Marin statt des Schaumes Holzeinlagen im Deck einlaminiert. Wo diese Stellen sind, zum Beispiel unter dem Vorschiff oder unter dem Mast, steht im Original-Vega-Handbuch.
Vom Decksaufbau her kommen von innen nach außen ca. 3mm GFK, dann ca. 12 mm PVC- Schaum oder an den verstärkten Stellen Holz und dann außen wieder 3 mm GFK.
Wenn du dir eine Original-Vega anschaust, findest du mittig auf dem Vorschiff eine deutliche, ca. 15 cm breite Erhöhung. Ich vermute, dass der Voreigner hier diese Mittelrippe weggeschliffen hat, um ein glattes Deck zu verlegen. Dadurch wurde das Deck an dieser Stelle entscheidend geschwächt.
Rottes Holz muss weg, die "Rippe" muss wieder aufgebaut und einen großflächigen GFK-Überzug erhalten.
Dann kommt es darauf an, in welchem Zustand das restliche Teakdeck ist. Weit verbreitet war es, vorgefertigte Teakplatten auf einem Trägersperrholz zu verlegen. Bei Undichtigkeiten der Teaknähte rottet dann das Trägersperrholz und dann steht eine Komplettsanierung an.
Ich würde erst einmal vorsichtig neben dem Fisch forschen, was da noch heraus kommt. Eventuell an geeigneter Stelle mit einem 10 mm Forstner-Bohrer vorsichtig bis zum GFK durchbohren. Das Loch kann man dann mit einem Teakholz-Querholzdübel und Epoxyd wieder verstecken.
Dieter von der Kenternix

Lieber Dieter,
gestern morgen fuhr ich mit einer nagelneuen Oberfräse zum Boot, um weiter zu forschen.
Da Du unser Boot gut kennst, hatte ich schon die Befürchtung, dass Du Recht behalten solltest. Und so ist es leider auch gekommen. Es haben tatsächlich irgendwelche Vollidioten mit der Flex die Erhebung abgetrennt, mit Spachtelmasse alles schön glatt gemacht und dann das wohl vorgefertigte Teakdeck draufgeklebt. Links und rechts von der eingelegten Holzlatte, die die Strolche freigelegt haben ist aber gesundes GFK-Deck, so dass einer Reparatur erstmal nix im Wege steht. Das werde ich im Frühjahr angehen, wenn alles ausgetrocknet ist (Boot ist in ungeheizter Halle, da ist ziemlich trockne Luft drin).
Danke für die Vorwarnung und die Detailbeschreibung!!
Thomas